Wieder einmal erhält ein Student der Ruhrakademie den Red Dot: Best of the Best
Herausragendes Design
Die Arbeit "YAWAR FIESTA" wurde mit dem red dot: best of the best ausgezeichnet.
Marc Schultes aus Menden, der ein Studium im Bereich Kommunikationsdesign und Freie Kunst an der Ruhrakademie der Künste absolvierte, erhielt für seine herausragende Diplomarbeit »YAWAR FIESTA«, den begehrten red dot design award: best of the best – die Anerkennung höchster Designqualität – im Bereich Kommunikationsdesign.
15 renommierte Experten aus aller Welt bildeten die Jury, die aus insgesamt 6.823 Einreichungen die Besten ausgewählt hat. Zu den Besten der Besten zählt nun Marc Schultes. Seine als überragend bewertete Arbeit wird im Designmuseum, das in der alten Zeche Zollverein in Essen untergebracht ist, für ein Jahr ausgestellt. Zuvor wird der 26-jährige am 24. Oktober im Rahmen der feierlichen Preisverleihung im Konzerthaus Berlin geehrt.
"Sämtliche Kreativleistungen, die im red dot award: communication design 2012 ausgezeichnet wurden, haben eine international besetzte Expertenjury beeindruckt. Ein Sieg unter Tausenden von Einsendungen aus 43 Ländern offenbart das eigene Potential und verschafft den stolzen Preisträgern weltweite Visibilität, um sich bestmöglich zu positionieren", so Professor Dr. Peter Zec, Initiator und CEO des red dot.
Das gebundene A3-überformatige Buch befaßt sich mit dem Ritual Yawar Fiesta (übersetzt Das Blutfest), das in den abgelegenen Dörfern der peruanischen Anden jährlich stattfindet. Das Buch umfaßt 88 außergewöhnlich ausdrucksstarke Seiten.
Der red dot design award ist einer der weltgrößten Designwettbewerbe. Bereits seit 1954 zeichnet das Design Zentrum Nordrhein-Westfalen, damals noch Industrieform e.V., herausragendes Design aus. Der begehrte red dot hat sich als international anerkanntes Qualitätssiegel etabliert und wird heute in drei verschiedenen Disziplinen vergeben.
»Yawar Fiesta« ist ein jährlich stattfindendes Fest, das in abgelegenen Dörfern Lateinamerikas in den Regionen um Cuzco und Apurimac durchgeführt wird. Erstmals wurde es am 15. Juli 1560, dem »Fiesta del Patrón Santiago«, in Qosqo durchgeführt.
Dieser Brauch war sehr beliebt und breitete sich schnell nach Norden hin aus.
Das Fest beinhaltet ein blutiges Ritual, für das ein Anden-Kondor gefangen wird. Schon zu diesem Zwecke tötet man ein Muli oder ein Pferd, um den Kondor anzulocken, der sich über die leichte Beute hermacht und sie verschlingt. Gesättigt und träge wird sein Einfangen für die Indigenos leicht. Ist er gefangen, wird er in das Dorf getrieben, wo verschiedene Zeremonien zu seinen Ehren abgehalten werden. Rum und Wein werden dem Kondor eingeflößt, bis er stark alkoholisiert ist.
Am Hauptfeiertag wird ein Kampfring auf dem Dorfplatz aufgebaut. Das gesamte Dorf nimmt am Ritual teil, das den Kampf zwischen dem Kondor und einem Stier beinhaltet. Der Kondor wird mit den Füßen auf dem Rücken des Stieres gefesselt. Beide Tiere werden dann in den Kampfring gelassen. Bei seinen Befreiungsversuchen hackt der Kondor seinen Schnabel in den Rücken des Bullen. Der Bulle wiederum versucht sich vom Kondor zu befreien. Zwar werden beide Tiere nicht getötet, es findet aber ein grausiges Blutvergießen statt. Es heißt, auf diese Weise würde der Hunger des Kondors befriedigt, der die Verbindung zwischen Himmel und Erde verkörpert. Am Folgetag wird der Kondor feierlich in die Freiheit entlassen.