Unglaublich: Deutscher Fotobuchpreis in Bronze geht an Studenten aus dem zweiten Semester
Es ist schon eine besondere Auszeichnung einen so renommierten Preis wie den Deutschen Fotobuchpreis zu erhalten, – unglaublich ist aber, dass hier eine Studienarbeit aus dem zweiten Semester prämiert wurde.
Steven Oberland und Michael Tiedke zeigen mit ihrem 95 Seiten umfassenden Fotobuch mit dem Titel MUDDY DIARY, was schon im zweiten Semester an der Ruhrakademie im Fachbereich Fotografie möglich ist.
Der Deutsche Fotobuchpreis ist ein Wettbewerb, bei dem die besten Fotobücher des deutschsprachigen Raumes gekürt werden. Er wird veranstaltet von der Hochschule der Medien Stuttgart, die für die Prämierung eine hochkarätige und unabhängige Jury jährlich bestimmt.
Die ausgewählten Fotobücher werden an unterschiedlichsten Orten in Deutschland wie auch im näheren und ferneren Ausland präsentiert.
In Seminaren an der Ruhrakademie werden oft bestimmte Themen gestellt, die von den Studierenden eine theoretisch-praktische Auseinandersetzung fordern. So war es die Aufgabe von Steven Oberland und Michael Tiedke, sich mit dem Thema “Die Optimierung des Menschen – Athletik, Prothetik, Kosmetik” in Anlehnung an einen Vortrag von Peter Sloterdijk in dem Seminar von Kurt Schrage zu befassen. Kurt Schrage ist seit vielen Jahren einer der besten und erfolgreichsten Dozenten an der Ruhrakademie.
Oberland und Tiedke konzentrierten sich auf den Aspekt der Athletik und fotografierten an verschiedenen Orten die als Spaß-Events deklarierten Wehrsportübungen. Vorbilder für diese Massenaufläufe sind Spezialeinheiten des US- und britischen Militärs. Fragt sich, gegen wen oder für welchen Tag X wollen sich diese Wehrsportler präparieren?
Was treibt Personen dazu, im Kollektiv unter Stacheldraht durch Schlamm und Matsch zu robben, Spaß an verabreichten Elektroschocks zu empfinden, eine Erklärung zu unterschreiben, dass dieser Spaß im Tod durch Ertrinken und anderer Todesvarianten kulminieren kann?